In meinem letzten Beitrag habe ich beschrieben was das Dramadreieck aus der Transaktionsanalyse ist und wie man es für die Analyse von Konflikten und Verhaltensweisen nutzen kann. Mit diesem Beitrag möchte ich auf die Möglichkeit eingehen selbstbestimmt aus dem Spiel auszusteigen.
Der erste Schritt aus dem Dreieck auszusteigen ist sich über das Muster bewusst zu werden und die Rollen im Alltag zu erkennen. Das kann man regelmäßig üben und wer bewusst nach den Rollen sucht, findet sie schnell. Zu Anfang ist meistens leichter Situationen in denen man nicht involviert ist nach den unterschiedlichen Rollen zu suchen. Im nächsten Schritt kann man dann in den eigenen Interaktionen nach den Rollen suchen. In der Regel hat man eine bevorzugte Rolle in der man sich am liebsten „aufhält“. Sobald man in der Lage ist, die “Wohlfühlrolle” in unterschiedlichsten Situationen zu erkennen, ist ein einfacher Ausstieg aus dem Drama, die Situation erstmal zu verlassen und das tatsächlich physisch.
Den eigenen Zustand verbessern
Sobald die Rolle physisch verlassen worden ist, sollte man dafür sorgen den eigenen Zustand zu verbessern. Wie man das am besten macht ist jedem selbst überlassen. Der eine muss Dampf ablassen, der andere zur Ruhe kommen und der Dritte sich ablenken. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Ein Boxsack, ein Spazierganz, eine Meditation oder die Lieblingsmusik kann alles hilfreich sein. Sich aufregen, lästern oder in den Ärger hereinsteigern hilft hingegen in den seltensten Fällen. Am leichtesten fällt es, wenn sie sich schon vorher Gedanken dazu machen, was Ihnen helfen kann. In einem ausgeglichenen und gestärkten Zustand lässt es sich nämlich viel leichter und selbstreflektierter einem Konflikt begegnen, ohne dass man gleich in die eigene Lieblingsrolle verfällt.
Was ist meine Lieblingsrolle im Dramadreieck?
Wenn man seine Lieblingsrolle kennt, dann kann man sich auch Gedanken dazu machen, wie man weniger angreifend, weniger verteidigend oder weniger rettend in zukünftigen Situationen agieren könnte. Am meisten eignen sich hierfür wiederkehrende Situationen, wie z.B. regelmäßige Meetings. Hier fällt es oft leichter sich vorher vorzustellen was passieren kann und wie man in gewissen Situationen reagieren bzw. wie man nicht mehr reagieren möchte.
Gemeinsam fit
In einem Umfeld in dem man sich viel aufhält, kann es auch hilfreich, das Dramadreieck mit allen Beteiligten zu besprechen. Denn wenn jeder Beteiligte in einem Konflikt das Dreieck kennt, dann ergeben sich mehrere Vorteile daraus. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass einer der Beteiligten eine oder mehrere Rollen aus dem Dramadreieck erkennt und anspricht oder aussteigt. Zusätzlich bietet das Dramadreieck eine gemeinsame Sprache, die es erleichtern kann über Konflikte zu sprechen. In manchen Situationen kann es auch dazu führen, dass die Beteiligten früh genug erkennen, dass sie sich im Dramadreieck aufhalten und in lautes Gelächter ausbrechen wodurch die Situation direkt entschärft ist. Weitere Möglichkeiten oder Werkzeuge können die drei Schritte der Problemansprache von Nowak oder die Vier-Schritte-Methode aus der Gewaltfreien Kommunikation von Rosenberg sein.
Das Dramadreieck beschreibt sehr passend eine destruktive Gesprächsdynamik, die selbstverstärkend wirkt und auch sehr verbreitet ist. Wenn die Teilnehmer eines Konfliktes das Modell kennen und Hilfen an die Hand bekommen haben aus dem Dreieck auszusteigen, kann das einen großen Effekt auf die gesamte Kommunikation haben. Es ist eine Mischung aus der Kenntnis des Modells und der Übung zur Selbstreflexion.
Dramadreieck – Rollen verstehen und erkennen
Das Team als Feind der Organisation
Neue Arbeitswelten – Fluch oder Segen?
Inhaber, Partner und Geschäftsführungsteams, die ihre Rollen im Dramadreieck verstehen und erkennen möchten, können mit uns Schritt für Schritt einen Weg finden daraus auszusteigen. Nehmen Sie hierfür Kontakt zu uns aus. Zum Kontaktformular.