Erfolge – Misserfolge
Oftmals schenken wir Misserfolgen viel mehr Zeit, Energie und Aufmerksamkeit als unseren Erfolgen. Denn zu häufig neigen wir dazu uns auf das zu konzentrieren was nicht so gut lief und was wir noch verbessern können. In vielen Unternehmen ist zwar im Mitarbeitergespräch üblich, auch positive Entwicklungen zu besprechen, jedoch wird positivem bei genauerem Hinsehen lang nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt, wie dem Negativen. Häufig wird kurz aufgelistet was gut lief. Eine gute Führungskraft spricht auch noch anerkennende Worte für das ein oder andere erfolgreich abgeschlossene Projekt aus, doch danach wird zu den Entwicklungspunkten übergegangen. Der Rest des Gesprächs dreht sich meistens um die Dinge, die im letzten Jahr nicht gut gelaufen sind.
„Fördere deine Talente und organisiere deine Schwächen.“
In einem Gespräch wurde mir einmal gesagt: „Fördere deine Talente und organisiere deine Schwächen!“ Wenn wir uns darauf konzentrieren unsere Schwächen zu verbessern, dann kostet uns das sehr viel Energie und bringt nur wenig Fortschritt. Mitarbeiter sowie Führungskräfte demotiviert die zähe oft kaum sichtbare Entwicklung. Jedoch können Hilfsmittel oder Änderungen im Umfeld ermöglichen Schwächen in den Griff zu bekommen. Wenn zum Beispiel problematisch ist pünktlich zu kommen, kann in Outlook oder eine Erinnerungsfunktion im Handy hilfreich sein an den bevorstehenden Termin erinnert zu werden. Oder ein innovativer Entwickler ergreift in einem Projekt die Weiterentwicklung eines Produktes und überlässt dem kreativen Vertriebler das Ergebnis zu präsentieren. Übrigens, bei einem offenen und ehrlichen Umgang mit den eigenen Schwächen, ist das Wort Schwäche weniger negativ belegt.
Was will ich noch besser können?
Wenn wir unsere Talente entwickeln, können wir nicht nur mit wenig Energieaufwand sehr viel erreichen. Wir können uns durch Erfolgserlebnisse selbst motivieren. Wer steckt nicht gerne Zeit in etwas, indem er Fortschritte sieht und was ihm gleichzeitig noch Spaß macht? Wichtig wird natürlich erstmal eigene Stärken zu erkennen und heraus zu finden wo vielleicht versteckte Potenziale lauern. Diese Ressourcen gilt es zu heben. Sobald ich weiß was ich gerne mache und was ich gut kann, wird möglich meine Energie in die Weiterentwicklung meiner Talente zu stecken. Mit manchen Stärken kann ich auch gezielt meine Schwächen unterstützen. Mit technischem Know-how kann zum Beispiel eine langweilige Präsentation erfolgreich werden. Schnelle Erfolge, Spaß an der Sache und neue Talente zu entdecken sorgen dafür, dass die Weiterentwicklung mehr Energie freisetzt als sie kostet.
Anerkennung des Erfolgs
Damit Erfolge den gewünschten Energieschub bringen, ist bedeutend sie anzuerkennen. Denn häufig sehen wir unsere Erfolge nicht oder schenken diesen kaum oder sogar keine Aufmerksamkeit. Ein Team, das ein großes Projekt erfolgreich abgeschlossen hat, braucht Zeit diesen Erfolg zu realisieren. Wenn das Projekt nur abgehakt wird und alle direkt zum nächsten hetzen, kann der Erfolg noch so groß sein, hat aber nur einen geringen positiven Einfluss auf die Motivation der Mitarbeiter. Alle sind mit dem Kopf schon beim nächsten Projekt und kaum jemand erinnert sich an das Erfolgserlebnis.
Innehalten und Erfolge genießen
Sogar in den wildesten Zeiten der Veränderung sollte einen Augenblick inne gehalten werden. Denn wie wollen wir uns motivieren und Energie für das nächste Großprojekt aufbringen, wenn wir unsere Erfolge nicht auch genießen? Eigene Stärken kennen, bedeutet auch Erfolge anzuerkennen. Der erste Schritt uns mehr auf unsere Stärken zu konzentrieren ist das feiern unserer Erfolge. Manche Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern bei kleinen Erfolgen ein gemeinsames Mittagessen, eine Bekanntmachung im Unternehmensnewsletter oder einen Kuchen vom Chef. Große erfolgreich erreichte Meilensteine, können natürlich sogar eine Feier oder einen Ausflug wert sein. Mit vielen Möglichkeiten können kleine und große Erfolge gefeiert werden, die zudem wenig Geld oder Zeit kosten und dennoch die Motivation der Mitarbeiter nennenswert beeinflussen. Was nicht bedeutet, sich auf Erfolgen auszuruhen und in den Stillstand zu geraten, sondern (Teil)Erfolge erst einmal wahrzunehmen und abzuspeichern ist notwendig.
Innehalten, Erfolge feiern und Stärken zu entwickeln führt nicht nur zu motivierten und zufriedenen, sondern auch zu selbstbewussten und befähigten Mitarbeitern.