Wie viele Veränderungsvorhaben sind schon furios gescheitert, weil die spielentscheidenden Akteure nicht mitgespielt haben. Menschen sind keine Schräubchen, die neu justiert werden und dann läuft die Maschine wieder. Die vielfältigen Interessenlagen zu erkennen und strategisch einzubeziehen, ist die große Herausforderung an den Change-Verantwortlichen. Eine Verantwortung, die sich im Hierarchiegefüge nicht nur auf die Mitarbeiter erstreckt, die dem Change-Koordinator berichtspflichtig sind sondern auch auf das über ihm stehende Top-Management.
Teammanagement und Konflikt-Bewältigung sind zwar nicht dasselbe; beim Führen eines Teams aber sind Konflikt-Situationen unvermeidbar. Die entscheidende Frage ist, wie gut die Beteiligten den jeweiligen Konflikt bewältigen. Ein IT-Projektleiter eines großen Unternehmens steht vor drei Herausforderungen, die er in einem Coaching-Prozess klären will. Den größten Leidensdruck verursacht ein seit längerem schwelender Konflikt zwischen ihm und dem fachlichen Leiter des Projekts; es ist klar: hier muss eine Klärung geschaffen werden, um die anderen Herausforderungen auf einer guten Basis anzugehen.
Kaum ein Wort wird so selbstverständlich verwendet und doch so unterschiedlich verstanden bzw. gelebt. Kaum jemand wird die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Kommunikation ernsthaft bezweifeln. Selten aber wird der Change-Manager für eine „angemessene Kommunikation“ gelobt, denn niemand kann definieren, was wirklich angemessen ist. Entweder es wird eine Informationsflut beklagt oder ein Informationsmangel, manchmal auch beides gleichzeitig, was darauf schließen lässt, dass bei den Adressaten das für sie Entscheidende nicht „angekommen“ ist – aus welchen Gründen auch immer.
Im Regelfall erfolgt die intendierte Veränderung im Rahmen eines Projekts. Dies ist mittlerweile gängige Praxis, denn ein projektorientiertes Vorgehen – im Gegensatz etwa zu Arbeitskreisen oder Initiativen – ist in aller Regel auch die effizienteste Organisationsform. Im Rahmen des Projektmanagements werden die für das Erreichen der Veränderungsziele geeigneten Aktivitäten im Projektkernteam geplant und dann auch umgesetzt: „Was genau wollen wir erreichen und was ist infolgedessen mit wem bis wann zu tun?“ Ein Arbeitspaket kann heißen: „Klärung der Eigenschaften bzw. Merkmale des auszuwählenden CRM-Systems.”