Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sind engagierter Projektleiter eines Projektes. Das Projekt ist fachlich gut durchdacht und kann bereits jetzt erste Erfolge vorweisen. Doch Sie stellen immer wieder fest, dass, wenn Sie innerhalb Ihres Unte…
Wer hat so etwas als Kunde noch nicht erlebt? Ein Call-Center-Mitarbeiter eines Mobilfunkanbieters berät zur höchsten Zufriedenheit des Kunden einen Tarif mit integriertem Festnetzanschluss. Er verspricht, dass die nötige Installation einer Anschlussdose über einen Techniker in den nächsten 24 Stunden erfolgt. Garantiert. Nach zwei Tagen ist immer noch kein Techniker aufgetaucht, der Kunde wird vertröstet. Nach fünf Tagen vergeblichen Wartens nimmt er sein Widerspruchsrecht wahr. Zum nächsten möglichen Termin wechselt er den Anbieter. Was ist passiert? Die Diagnose: Schlechtes Schnittstellenmanagement.
Mein Kollege Christian Brauner hat in seinem jüngsten Beitrag vor „vollkommen wirkungslosen“ Methoden im Change-Prozess gewarnt. Etwa wenn eine neue Software und eine Prozessoptimierung das Reklamationsmanagement und damit die Kundenzufriedenheit mit dem Unternehmen deutlich verbessern sollen – der Faktor Mensch in dieser Veränderung aber nicht berücksichtigt wird. Genau deswegen kann es noch schlimmer kommen: Der Change-Prozess, der nur auf „Hard Facts“ baut, kann zu massiven Widerständen bis hin zu Massenkündigungen im Unternehmen führen.
Wer kennt sie nicht, die Unternehmensphilosophien und Leitgedanken, die eine bessere Welt zu verheißen scheinen. Von Respekt ist da oft die Rede, von Vertrauen, von Transparenz – im Umgang miteinander und im Umgang mit Geschäftspartnern und Kunden. Fraglos wichtige Werte – aber werden sie auch gelebt? Oder schweben sie lediglich als Worthülsen in den oberen Etagen und die Mitarbeiter schütteln nur noch genervt den Kopf: ‚Das hat mit unserem Alltag nichts zu tun‘? Von Emergenz sprechen wir, wenn aus der Mitarbeiterschaft heraus, aus eigenem Impuls Werte definiert und auch praktiziert werden.