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Mittlerweile haben wir uns an virtuelle Meetings gewöhnt, wir Bürohocker haben sie in unseren beruflichen Alltag integriert. Die positiven Seiten freuen uns: keine langen Fahrten mehr ins Büro, keine Kantinenessen, die Kinder sehen die Eltern früher als gedacht, der Kaffee schmeckt oft besser zu Hause als im Büro, man kann in Ruhe arbeiten, meistens jedenfalls. Aber auch die Schattenseiten haben wir gelernt zu integrieren: mehr Überstunden, viel zu wenig Bewegung, Ermüdung des Sehnervs durch zu wenig Sehdifferenz und keine Pausen zwischen den Meetings, das gefühlte Tempo ist noch größer geworden, als es vor 2020 eh schon war.
Wie kommen wir daraus?
Erst mal sollten wir überhaupt wieder spüren, was mit unserem Körper geschieht im unbewussten Umgang mit Home-Office. Ein Körper, der sich nicht bewegt, kann viel schneller ermüden, die Konzentration und die Energie sinken, was sich nicht zuletzt negativ auf die Ergebnisqualität auswirken kann.
Damit das nicht passiert, stelle ich mir an Tagen, an denen sich die virtuellen Meetings häufen, schon morgens die Frage: Was brauche ich, damit ich heute konzentriert, positiv und voller Energie bleibe? Was ich brauche, schreibe ich dann auf einen Postit und klebe ihn sichtbar an meinen Arbeitsplatz, damit ich mich über Tag daran erinnere. Abends werfe ich den Zettel wieder weg, damit er von meinem Auge nicht übersehen werden kann. Den Zettel schreibe ich täglich neu.
Und wenn auch du eine Entscheidung treffen willst, deine Home-Office-Routinen zu ändern, dann habe ich ein paar Tipps für dich.
Das kann zum Beispiel eine 10-minütige, aktive Pause zwischen jedem Meeting sein, die Du Dir unbeirrt organisierst. Die kannst Du nutzen, um z. B. bewusst das letzte Gespräch gedanklich wirklich zu beenden oder in der Wohnung herum zu laufen, den Arbeitsplatz mit Frischluft zu versorgen, einige Streck- und Dehn-Übungen zu machen oder einfach in Ruhe bewusst zu atmen und dabei die Atemzüge zählen (Ein- Und Ausatmen sind 1 Atemzug).
Ich habe an meinem Bürostuhl direkt in Greifnähe Hanteln stehen, die ich gerne nutze, um die Pause mit Kraftübungen zu verbringen, die Arme, Nacken und Rücken stärken.
Veränderung braucht neben der Entscheidung zum Tun auch Konsequenz und Selbst-Liebe. Wenn ich immer nur anderes und andere für wichtiger halte, als mich selber, wird das nix mit der Routineunterbrechung.
Dazu braucht es Deine Beobachtungsgabe, Deine verfeinerte Wahrnehmung. Alleine durch eine regelmäßig angewandte Atemübung (mehr dazu in einem späteren Blog-Beitrag) kann sich Deine Wahrnehmung auf Dich selber schon verfeinern.
Und wenn Du merkst, dass Du wieder in alte Verhaltensweisen gefallen bist – das ist übrigens menschlich – hilft es sehr, dieses Verhalten nicht zu bewerten, sondern zu beobachten und dann wieder zu verändern. Bewertung erzeugt in uns Scham, und die kann dazu führen, dass wir getroffene Entscheidungen, von denen wir wissen, dass sie uns gut tun, nicht mehr verfolgen. Scham bremst unsere Veränderungsbereitschaft. (Zu Scham gerne mehr zu einem anderen Zeitpunkt.)
Wenn ich erfolgreich umgesetzten Alltagsveränderungen keine Aufmerksamkeit schenke, gehen sie unter. Gewöhne Dir an, Deine erfolgreiche Veränderung auch zu feiern, Dich zu feiern, Dich wertzuschätzen dafür, dass Du eine bewusste Entscheidung für Dich getroffen hast. Durch die Änderung kleiner Verhaltensweisen kann mehr und mehr Resilienz und Kraft in Dir entstehen. Du fühlst Dich nicht mehr als Opfer von Umständen, die Du nicht ändern konntest, sondern gestaltest Dein Leben.
Vielleicht sprichst du auch mit deinen Kolleg:innen darüber und tauschst eure best practices aus. Du bist es wert, dass du auch im Home Office auf dich acht gibst.
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